Die 9. Preisverleihung am 26.08.2021 fand im Rahmen des 41. Erlanger Poetenfestes statt

Foto: Erich Malter

Anlässlich des 41. Erlanger Poetenfests vergibt die Stadt Erlangen den neunten „Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung“. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr an die Autorinnen und Übersetzerinnen Orsolya Kalász und Monika Rinck verliehen. Die 1964 in Ungarn geborene Lyrikerin und Übersetzerin Orsolya Kalász besitzt mehrere sprachliche und kulturelle Identitäten. Ihre Gedichte, die sie auf Deutsch und Ungarisch schreibt, halten Zwiesprache mit dem Anderen im Resonanzraum einer vielstimmigen Dichtung. Die 1969 in Zweibrücken geborene Monika Rinck ist eine der originellsten und eigensinnigsten Stimmen der neueren deutschen Literatur. Ihr vielseitiges Werk überschreitet immer wieder die Grenzen von Poesie und Essayistik. Seit nahezu zwanzig Jahren übersetzen Orsolya Kalász und Monika Rinck gemeinsam aus dem Ungarischen, in erster Linie Gegenwartslyrik. Sie haben dabei eine Reihe erlaubter und halbweltlicher Methoden zur Perfektionierung dieses Vorgangs entwickelt. Die Laudatio hält die Preisträgerin von 2019 Theresia Prammer.

Aus der Begründung der Jury:

„Orsolya Kalász und Monika Rinck erhalten den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung für ihre Übersetzungen ungarischer Gegenwartsliteratur von András Gerevich, Bálint Harcos, István Kemény, István László G., János Térey, Kinga Tóth und anderen. Die Jury würdigt damit auch die besondere Form ihrer Zusammenarbeit. Orsolya Kalász und Monika Rinck haben ein Verfahren des dialogischen Übersetzens perfektioniert, das unterschiedliche poetische Positionen in einem vielstimmigen Gespräch miteinander verbindet.“

Wer sitzt in der Jury?

Die Jury des Erlanger Literaturpreises für Poesie als Übersetzung besteht selbst aus Übersetzer*innen. Dieses Konzept soll die sprachschöpferische Qualität der ausgezeichneten Arbeiten verbürgen. Der Jury gehören in diesem Jahr an: Dagmara Kraus (Berlin), Adrian La Salvia (Erlangen – Jury-Sprecher), Benedikt Ledebur (Wien), Theresia Prammer (Berlin), Ilma Rakusa (Zürich), Yoko Tawada (Berlin) und Uljana Wolf (Berlin, New York). Der Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung wurde bisher an Felix Philipp Ingold (2005), Georges-Arthur Goldschmidt (2007), Barbara Köhler und Ulf Stolterfoht (2009), Elke Erb (2011), Yoko Tawada (2013), Uljana Wolf (2015), Dagmara Kraus (2017), sowie an Theresia Prammer (2019) verliehen.

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